Stan's Cafe in Mülheim an der Ruhr, Gespräche zur Silent University und unser Vernissagenshuttle

7 Juni 2017

Der Hauptspielort von Impulse 2017 wird Köln sein, doch auch in Mülheim an der Ruhr präsentiert das Festival wieder eine internationale Auftragsarbeit. Die britische Theatergruppe Stan’s Cafe erarbeitet auf Basis einer Vielzahl von lokalen und internationalen Bevölkerungsstatistiken die performative Installation „Of All The People In All The World“. Auf der großen Bühne des Ringlokschuppen Ruhr entsteht eine sich fortwährend verändernde Landschaft aus Reishügeln. Abstrakte Zahlen verdichten sich poetisch zu konkreten narrativen.

Silent University

Bei der Konzeption und Durchführung wird Stan’s Cafe von Beteiligten der Silent University Ruhr unterstützt. 2015 als Kooperation zwischen dem Impulse Theater Festival, dem Ringlokschuppen Ruhr und Urbane Künste Ruhr vom kurdischen Künstler Ahmet Ögüt initiiert, finden hier geflüchtete AkademikerInnen, die wegen nicht anerkannter Abschlüsse oder anderen Gründen in Deutschland nicht offiziell lehren dürfen, einen Ort für den akademischen Austausch.

In diesem Zusammenhang findet bereits Am Mi, 7. Juni um 18 Uhr unter dem Titel „Where are we now?“ ein Gespräch mit Katja Aßmann (Urbane Künste Ruhr), Kirsten Ben Haddou (Silent University), Bridget und Justin Fonkeu (Silent University), Matthias Frense (Ringlokschuppen Ruhr), Florian Malzacher*(Impulse), *Omar Mohamad (Silent University) und weiteren Beteiligten in der dezentrale in Mülheim statt, um gemeinsam Bilanz zu ziehen und über die Zukunft der Silent University nachzudenken.

Auch während des Festivals docken sich viele Gespräche und Auseinandersetzungen an die performative Ausstellung in Mülheim an der Ruhr an. So sprechen am Di, 27. Juni, 19:30 Uhr im Ringlokschuppen Ruhr die KünstlerInnen von Stan‘s Cafe und TeilnehmerInnen der Silent University in der Veranstaltung „Politische Partizipation von Geflüchteten und MigrantInnen in Zahlen“ über konkrete Anwendungsbeispiele von Statistiken und deren narrative Kräfte. Wer vermittelt damit was? Wie rechtfertigen Statistiken und deren Narrative politische Entscheidungen?

Bustour zu den performativen Installationen des Festivals

Gleich vier performative Installationen sind beim diesjährigen Impulse Theater Festival zu sehen – auf je unterschiedliche Weise durchbrechen sie die Grenze zwischen Aufführung und Ausstellung. Am 24. Juni gibt es die Möglichkeit, im Rahmen einer Busfahrt (Abfahrt 14:30 Uhr an der studiobühneköln) alle Arbeiten an einem Tag zu sehen: Es beginnt mit der Eröffnung von „Delicate Instruments of Engagement“ der rumänischen Choreografin Alexandra Pirici in den Räumen von Kunsthalle und Kunstverein Düsseldorf: Rund dreißig Jahre nach Joseph Beuys’ Tod setzt sich die fortlaufende Aktion als lebende Ausstellung mit Gesten von Politik und Kunst auseinander. Danach geht es weiter nach Mülheim an der Ruhr zu „Of all the People in All the World“ unterwegs führt James Yarker, künstlerischer Leiter von Stan’s Cafe in die Arbeit ein, die mittels Reiskörnern Statistiken lebendig werden lässt. Anschließend kehrt der Bus wieder zurück zur studiobühne, wo Richard Lowden von Forced Entertainment das Festivalzentrum als „Sideshow“ gestaltet hat. Hier wartet auch die interaktive Installation „Guilty Landscapes“, entwickelt vom niederländischen Künstler Dries Verhoeven, der ebenfalls im Bus von seiner Arbeit zwischen den Genres berichten wird.

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