Public Movement

7 Juni 2016

Eine Düsseldorfer Versammlung von Kunst und Politik

Gemessen an den Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte betragen die Kulturausgaben in Deutschland lediglich 1,7 Prozent. Kultur gilt allein schon deshalb unter PolitikerInnen als wenig prestigeträchtiges Arbeitsfeld. Doch die Frage nach der gesellschaftlichen Rolle von Kunst stellt sich im Augenblick mit neuer Dringlichkeit: Welche Rolle kann, soll, darf Kunst in der Gesellschaft spielen? Welche sozialen, politischen, ethischen Aufgaben hat sie? Braucht es eine neue Leitkultur? Was ist aus dem Credo „Kultur für alle“ geworden? Was lohnt sich – in finanziell schwierigen Zeiten – zu erhalten? Was kann weg?

Solche Fragen stehen im Mittelpunkt von „Macht Kunst Politik!“ , das Dana Yahalomi, die Leiterin der israelischen Gruppe Public Movement als Koproduktion des Impulse Theater Festivals und des FFT Düsseldorf im Plenarsaal des Rathauses inszeniert. Führende KulturpolitikerInnen aller im Land relevanten Parteien präsentieren die Kunstpolitik ihrer Parteien für die bevorstehenden Wahlen. Dabei folgt der Abend einem strikten Regelwerk, aus dem Expertenraum kommen Einwürfe und das Publikum kann sich beteiligen; Musik von Kornelius Heidebrecht und die Moderatorin Nina Sonnenberg halten die Diskussion auf Kurs.

Das israelische Forschungs- und Künstlerkollektiv Public Movement inszeniert politisches Handeln und lässt öffentliche Choreografien aus verborgenen und aufgedeckten Ritualen entstehen.

Mit Andreas Bialas (SPD), Dr. Veronika Dübgen (FDP), Oliver Keymis (BÜNDNIS 90/Die Grünen), Lukas Lamla (PIRATEN), Martin Maier-Bode (DIE LINKE), Dr. Paul Schrömbges (CDU), Helmut Seifen (AfD) und Staatssekretär Bernd Neuendorf (Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport).

ExpertInnen: Inke Arns (Künstlerische Leiterin Hartware MedienKunstVerein Dortmund), Ekaterina Degot (Künstlerische Leiterin Akademie der Künste der Welt Köln), Prof. Ulrike Haß (Theaterwissenschaftlerin, Direktorin Institut für Theaterwissenschaft, Ruhr-Universität Bochum), Mischa Kuball (Künstler und Professor für Medienkunst), Harald Redmer (Geschäftsführer NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste), Kay Voges (Intendant Schauspiel Dortmund) u.a.

Eintritt frei, Anmeldung erbeten unter: produktion@festivalimpulse.de

Rathaus, Plenarsaal
18. Juni, 17:30 Uhr
Sprache dt.

Livestream auf www.nachtkritik.de

Am Montag, den 20. Juni, 19.30 Uhr findet außerdem in der Kunsthalle Düsseldorf ein Gespräch mit Dana Yahalomi, dem Politologen Gregor Jansen und dem Direktor der Kunsthalle Oliver Marchart (moderiert von Kathrin Tiedemann) über KünstlerInnen als Agenten und subversive Dienstleister und Theater als öffentlichem, agonistischen Raum statt. Denn Projekte, die Kunst und Politik vermischen, haben eine lange Düsseldorfer Tradition – von Joseph Beuys über die Artist Placement Group bis hin zu nun Public Movements „Make Art Policy!“.

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