Archiv des Freien Theaters

Längst ist im deutschsprachigen Raum eine freie Theaterlandschaft entstanden, die wichtige künstlerische Impulse über das eigene Genre hinaus gibt und national wie international bestens vernetzt ist. Nun geht es darum, einerseits die Produktions- und Präsentationsbedingungen weiter zu verbessern, andererseits aber auch ein stärkeres Bewusstsein für die eigene Geschichte und künstlerische Traditionslinien zu entwickeln.

Aus diesem Grund hat das Impulse Theater Festival 2013 den Startschuss für ein Archiv des Freien Theaters gegeben, das inzwischen auf eine breite institutionelle Basis gestellt wurde. Denn das Freie Theater braucht ein Archiv – für angemessene Sichtbarkeit und als erweiterte Grundlage für die Anerkennung seiner eigenständigen Theaterästhetik. Und auch für die Darstellung und Reflexion seiner Geschichte, als Raum zur Entlastung vom permanenten Legitimationsdruck und als eine Antwort auf den – vor allem wirtschaftlichen – Zwang, ununterbrochen Neues zu produzieren. Ein Archiv des Freien Theaters soll performancebasierte Produktionsweisen ebenso einschließen wie dokumentarische Praxis, Bildertheater und textbasiertes Spielen. Dabei muss ein solches Archiv ebenso beweglich sein wie das Theater, das sein Gegenstand ist.

Inzwischen entwickelt ein Trägerkreis bestehend aus dem Bundesverband Freie Darstellende Künste, dem Dachverband Tanz Deutschland, dem Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim, dem Internationalen Theaterinstitut Deutschland / Mime Centrum Berlin, dem NRW KULTURsekretariat und dem Impulse Theater Festival das Projekt. Seit November 2015 wird im Rahmen einer Studie an der Universität Hildesheim untersucht, wie ein solches Archiv und seine Struktur, die sich im Sinne der eigenständigen Ästhetik des Freien Theaters versteht, konkret aufgebaut sein können.

Wir suchen Kollaborateure, die ihre Sammlungen in das Archiv einbringen; Akteure, die auch das mit einbringen, was nicht getan wurde, die ein Archiv der nicht gemachten Projekte mitdenken; Sponsoren, die das Archiv mitfinanzieren wollen; Konspirateure, die das Archiv als lebendigen Ort des Austauschs und der Geschichte mitgestalten wollen.

Weitere Informationen unter theaterarchiv.org