Building Conversation

Lotte van den Berg / Daan 't Sas

Was bleibt vom Theater, wenn wir es auf seinen Kern reduzieren? Für die niederländische Regisseurin Lotte van den Berg ist Theater vor allem die Verabredung zum Gespräch mit bestimmten, oft sehr unterschiedlichen Spielregeln. Kein Small Talk, sondern – inspiriert von der Politikphilosophin Chantal Mouffe – ein agonistisches Aushandeln verschiedener Meinungen: Der Konflikt wird geteilt, ohne ihn ganz aufzulösen.
Über Jahre hinweg hat sich Lotte van den Berg in ihren Arbeiten diesem Kern immer weiter angenähert und nun mit „Building Conversation“ den letzten konsequenten Schritt gemacht. Gemeinsam mit dem bildenden Künstler Daan ’t Sas befreit sie das Theater von allem Als-ob und verwirklicht es als das, was es ist: ein Ort der Kommunikation und Zusammenkunft, ein Raum, in dem Konflikte gezeigt und durchlebt werden.
Inspiriert von Gesprächstechniken aus aller Welt werden Modelle und Rahmen entwickelt, um miteinander zu sprechen. Es gibt keine Schauspieler, kein Publikum. Nur uns. Und die Einladung zum leidenschaftlichen Gespräch.

Agonistisches Gespräch Gespräch ohne Worte Unmögliches Gespräche über Geld Zusammen Denken – Ein Experiment
In einem demokra- tischen Raum können Gegner sprechen, ohne zu Feinden zu werden. Inspiriert vom agonistischen Denken Chantal Mouffes und einer besonderen Gesprächstechnik der Maori, führen wir ein einen Dialog, in dem Konflikt und Unter- schiede als Quellen von Veränderung betrachtet werden. Sechzig bis achtzig Prozent unserer Kommunikation sind nonverbal. Auf dieser Erkenntnis basiert das Modell der jährlichen Inuit-Versammlungen in Grönland: Wie sprechen wir, wenn wir keine Worte mehr gebrauchen? Reflexion, Einkehr und Dialog wechseln sich in dieser von Jesuiten entwickelten Gesprächsmethode ab. Doch statt um Gott geht es diesmal ums Geld, also darum, wovon wir meist ungern sprechen, weil wir immer zu wenig oder zuviel davon haben. Wie kann sich ein Gespräch selbst regulieren? Der Quantenphysiker David Bohm hat die Dialogmethode entwickelt, auf der „Zusammen denken“ basiert: in einer Konversation ohne Moderator, ohne Thema, ohne Ziel zeigen sich die Muster unseres kollektiven Denkens.

12. Juni * 12. Juni * 12. Juni *
19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr

13. Juni ** 13. Juni * 13. Juni * 13. Juni **
15 – 20 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 15 – 20 Uhr

14. Juni ** 14. Juni **
15 – 20 Uhr 15 – 20 Uhr

19. Juni * 19. Juni * 19. Juni *
19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr

20. Juni ** 20. Juni * 20. Juni * 20. Juni **
15 – 20 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 19:30 – 23:30 Uhr 15 – 20 Uhr

Sprache EN - Sprache DE Sprache DE

FFT Kammerspiele FFT Kammerspiele FFT Kammerspiele FFT Kammerspiele
Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf Düsseldorf

*Inklusive Snack
**Inklusive Abendessen

Tickets

Die Gespräche finden an verschiedenen Orten in Düsseldorf statt. Zentraler Treffpunkt ist das FFT Kammerspiele. Jedes Gesprächsformat beginnt mit einem gemeinsamen Spaziergang zum Gesprächsort und einer Einführung. Nach dem Gespräch gibt es ein Abendessen oder einen Snack in den FFT Kammerspielen. Alles in allem dauert ein gesamter Ablauf etwa 4 bis 5 Stunden.

Konzept / Entwicklung / Realisierung: Lotte van den Berg & Daan ’t Sas
Mitarbeit: Floor van Leeuwen (NL), Dennis Molendijk (NL), Jonathan Offereins (NL), Bart van Rosmalen (NL), Floris Siekman (NL), Katja Dreyer (DE), Andreas Bachmair (DE), Angelika Fink (DE), Akiko Okamoto (DE) und andere
Archiv: Paulien Oltheten
Produktion und Management: Third Space

„Building Conversation“ ist eine Koproduktion des Impulse Theater Festival 2015, FFT Düsseldorf und Münchner Kammerspiele. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes, IN SITU Network im Rahmen des META Projekts mit Unterstützung der European Commission (DG EAC – Culture Programme) und den Koproduzenten København Internationale Teater, Cˇtyrˇi dny Praha und Stichting Terschellings Oerol Festival. Unterstützt durch den Performing Arts Fund, The Amsterdam Fund for the Arts und Fonds 21. Das FFT Düsseldorf wird zusätzlich gefördert durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein- Westfalen.

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