Bilder, die die Welt bedeuten
Konferenz zu den Grenzen von Repräsentation in Politik, Medien und Theater
Repräsentation geschieht folgendermaßen: Zunächst einmal trennen wir,
dann aber versuchen wir über diese Trennung hinaus eine Identität zu stiften.
Boris Groys
Wer wen repräsentiert, mit welchem Recht, in welcher Weise – diese Fragen zielen ins Herz jeder Gesellschaft und werden in den letzten Jahren immer nachdrücklicher gestellt. Aber nicht nur auf dem Feld der Politik, auch in den Medien und in der Kunst ist zentral, wer wen wie darstellt. Im Theater, dem künstlerischen Medium der Repräsentation von Menschen und Geschichten, ist ein Streit darüber entbrannt, was und wer auf der Bühne dargestellt werden kann und soll: Zum einen prägen noch immer Geschichten der weißen, bürgerlichen Mittelschicht die Spielpläne auch des freien Theaters, zum anderen gibt es gerade bei Arbeiten, die sich dem Problem der Repräsentation offen stellen, Diskussionen um die Grenzen der Darstellung des Anderen.
Die Konferenz „Bilder, die die Welt bedeuten“ fragt nach solchen Grenzen der Repräsentation in der Politik ebenso wie in den Medien und im Theater: Wie können neue Formen der Stellvertretung entwickelt werden, die nicht die permanente Wiederholung künstlich hergestellter Grenzziehungen bedeuten? Welche Formen struktureller Selbstermächtigung und Umverteilung sind möglich? Wo hat das Sprechen für jemanden, von jemandem, als jemand anderes seine Grenzen – und wo ist es auf der anderen Seite noch ein adäquates Mittel des Verstehenlernens? Was wären agonistische Formen der Repräsentation in Kunst und Politik? Ist es falsch, sich ein Bild zu machen? Können Bilder noch die Welt bedeuten.
- SAMSTAG
- 20. Juni
- 11 Uhr
- Begrüßung
Florian Malzacher
- Begrüßung
- 11:15 Uhr
- The Tear Catcher
On Representation as a Matter of Doing and/or Showing
Keynote von Tirdad Zolghadr
- The Tear Catcher
- 12 Uhr
- It is Easy to Say, What an Institution Should not be
New Models of Institutional Self-representation
Mit Yvette Mutumba, Jonas Staal, Ahmet Öǧüt
Mod.: Joanna Warsza
- It is Easy to Say, What an Institution Should not be
- 13:30 Uhr
- Mittagspause
- 14:30 Uhr
- The Necessity of Political Representation
From Anti-Representational Movements to Syriza & Podemos
Ein Gespräch zwischen Oliver Marchart & Chantal Mouffe
- The Necessity of Political Representation
- 15:30 Uhr
- Kaffeepause
- 16 Uhr
- The Art of Representation
Performance, Method Acting, Blackfacing… who can play whom?
Mit Monika Gintersdorfer, Joy Kristin Kalu, Malte Jelden, Vassilis Tsianos
Mod.: Oliver Kontny
- The Art of Representation
- Mülheim an der Ruhr
VHS Mülheim, Foyer
Eintritt frei
Sprache EN
“Bilder, die die Welt bedeuten” ist eine Koproduktion des Impulse Theater Festival 2015, der Urbanen Künste Ruhr, des Ringlokschuppen Ruhr und der VHS Mülheim, in Kooperation mit der Zukunftsakademie NRW. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes.