Riding on a cloud

Rabih Mroué

Ein Bild verschwindet, ein anderes erscheint. Aber er versteht die Verbindung nicht zwischen dem einen und dem nächsten. Er braucht jemanden, um ihm davon zu erzählen und den Film in Bewegung zu setzen. Wie funktioniert Erinnerung, wenn die Szenen der Vergangenheit in Standbilder zerlegt sind?
In einer sehr persönlichen, poetischen und berührend zuneigungsvollen Arbeit lädt der in Berlin lebende libanesische Theaterregisseur, Filmemacher und bildende Künstler Rabih Mroué seinen Bruder Yasser auf die Bühne ein, einen Charakter zu spielen, der dem seinen sehr ähnlich ist: Einen Menschen, der als Kind während des Bürgerkrieges in Beirut bei einer schweren Verwundung die Fähigkeit verlor, die Realität in Worten und auf Bildern wiederzuerkennen. Während er Gegenstände im Alltag problemlos identifiziert, sagt ihm ihre Abbildung auf Fotos, Zeichnungen oder in Filmen nichts. Repräsentation hat für ihn keine Bedeutung mehr.
Auf Anraten eines Arztes begann Yasser nach seiner Genesung unzählige Videos zu drehen, um die verlorene Fähigkeit zu trainieren. Auf der Bühne vermischen sich diese Filme mit seinen Erinnerungen und zeichnen selbst ein Bild, das zwischen Fakt und Fiktion kaum unterscheidet. „Riding on a Cloud“ ist eine subjektive Geschichte des Libanon und seiner politischen Turbulenzen ebenso wie eine fragile Autobiografie, bei der Realität und Darstellung nie in völligen Einklang gebracht werden können.

Artist Talk am 19. Juni im Anschluss an die Vorstellung

AM

FREITAG 19. JUNI 19:30 Uhr Mülheim an der Ruhr
Sprache AR mit deutschen und englischen ÜT Ringlokschuppen Ruhr
Bühne 3 Tickets
SAMSTAG 20. JUNI 21:30 Uhr Mülheim an der Ruhr
Sprache AR mit deutschen und englischen ÜT Ringlokschuppen Ruhr
Bühne 3 Tickets

Idee und Regie: Rabih Mroué
Regieassistenz: Sarmad Louis
Aufgeführt von Yasser Mroué
Englische Übersetzung: Ziad Nawfal,
Deutsche Übersetzung: Francesca Spinazzi

Mit freundlicher Unterstützung von Fonds Podiumkunsten, Prins Claus Fonds, Hivos & Stichting DOEN -Niederlande. Besonderer Dank an Lina Saneh, Frie Leysen, Mroués Familie (Souad, Ahmad, Ammar, Ziad, Maha, Mazen, Nabil und Fatima Bazzi), Ahlam Awada, Samar Maakaroun, Janine Broud, Karma und Nadi Louis.
Dank an Hito Steyerl, Manal Khader, Eric Baudelaire, Paul Khodr, Lamia Joreige, Joanna Hadjithomas and Khalil Joreige, Fariba Derakhshani, Mohamad Hojeiry, Matthias Lilienthal, Ali Zuraik, Louis Family, Petra Serhal, Hagop Derghougassian, Ziad Mroué, Christine Tohmé and Ashkal Alwan.

Zurück