Impulse Theater Festival

Düsseldorf, Köln und Mülheim an der Ruhr

13.— 23. Juni 2019

Programm

Mülheim an der Ruhr

Akademie

Die Impulse-AKADEMIE ist einer der zentralen Orte für die Selbstverständigung des Freien Theaters. In den beiden Akademien am Ringlokschuppen Ruhr beschäftigen sich Teilnehmer*innen aus Theorie und Praxis einerseits mit Einschränkungen von Kunstfreiheit, andererseits mit Selbstoptimierungsstrategien der Freien Theaterszene.

Auch in der zweiten Ausgabe kommen Teilnehmer*innen aus Theorie und Praxis zusammen, um sich mit Fragen auseinanderzusetzen, die derzeit für Produktion, Ästhetik und gesellschaftliche Positionierung des Freien Theaters prägend sind. In zwei jeweils viertägigen Programmen am Ringlokschuppen Ruhr beschäftigen sie sich am ersten Festivalwochenende mit Kunstfreiheit im Spannungsfeld zwischen dem politischen Rechtsruck und der Debatte rund um Repräsentationskritik aus feministischer, antirassistischer und dekolonialer Perspektive und am zweiten Festivalwochenende mit aktuellen Bestrebungen, die Freie Szene professioneller, effizienter, aber auch gerechter zu gestalten.

Köln

Stadtprojekt

In Kooperation mit der studiobühneköln wurde ein ortsspezifisches Projekt entwickelt, das brennende Fragen unserer Zeit mit einem lokalen Kontext verknüpft — eine Herangehensweise darstellender Kunst, die in der Freien Szene entstanden ist.

Für ANGSTRAUM KÖLN entwickeln vier Künstler*innengruppen Arbeiten über Ängste, die immer wieder durch die Medien geistern und die gesellschaftliche Spaltung vorantreiben — ein Problem, das in Köln seit der „Silvesternacht“ besonders präsent ist. Die Künstler*innen haben sich mit den Ängsten vor offenen Drogenszenen, Straßensexarbeit, dem Islam und nichtweißen Männern beschäftigt und versucht, dem Ursprung dieser Ängste auf die Spur zu kommen. Daraus sind Aufführungen, Installationen und Begegnungsformate entstanden, die an verschiedenen öffentlichen Orten in Köln gezeigt werden. Mit ihren Arbeiten laden die Künstler*innen dazu ein, einen Blick auf die komplexe Realität hinter den Skandalmeldungen zu werfen: Sie machen Verdrängtes sichtbar und offenbaren so manchen unvermuteten Zusammenhang.
Was ist Wirklichkeit, was Überzeichnung? ANGSTRAUM KÖLN macht den Versuch, mit der künstlerischen Zuspitzung und Perspektivierung zur Wirklichkeit durchzudringen. Damit steht auch die Frage im Raum, welche Rolle das Theater im Wettstreit konkurrierender Wirklichkeitsbeschreibungen einnehmen kann und will. Ein Versuch der Entdramatisierung.

Konzept/Dramaturgie: Haiko Pfost, Wilma Renfordt
Produktionsleitung: Anna Bründl
Technische Leitung: Nino Petrich
Projektassistenz: Lea Peter, Kathrin Sonnenschein, Fatima Sonntag, Laurin Thiesmeyer

Eine Koproduktion von studiobühneköln und Impulse Theater Festival, gefördert durch die Kunststiftung NRW, die Sparkasse KölnBonn und die Stadt Köln.

Mit besonderem Dank an unsere Projekt- und Recherchepartner*innen Sakher Al-Mohamad, Archiv für alternatives Schrifttum (afas) Duisburg, Arslan‘s Kebap, BFmF e.V., Gabriele Boos-Niazy, Bosnisch Islamische Kulturgemeinschaft Köln e.V., DİTİB — Türkisch Islamische Union der Anstalt für Religion e.V. Köln, DOMiD e.V. (Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland), Frauen gegen Gewalt e.V., FrauenMediaTurm —feministisches Archiv und Bibliothek, Gewerkschaft der Polizei NRW, Ana Valeria Gonzalez, Historisches Archiv der Stadt Köln, Kölner Frauengeschichtsverein e.V., Dr. Michael Koenen, LIB e.V. Köln, Looks e.V., Dr. Riham Galal Mahfouz, Sozialdienst katholischer Frauen e.V. Köln, Verein der Förderer des Austauschs deutscher und syrischer Kultur e.V. und weitere, die nicht genannt werden möchten.

ANGSTRAUM KÖLN wurde anlässlich des 30jährigen Bestehens der Kunststiftung NRW als eines von 30 besonders herausragenden Jubiläumsprojekten geehrt. Aus der Begründung der Jury heißt es: „Das Plädoyer für eine offene Stadtgesellschaft und ein entdramatisiertes Miteinander zeugt nicht nur von herausragender künstlerischer Qualität, sondern auch vom Mut zum Risiko, den wir am Impulse Theater Festival unter Ihrer Leitung so sehr schätzen.

Der Eintritt ist frei.