Delicate Instruments of Engagement - Choreografin Alexandra Pirici im Gespräch mit Claire Bishop

30 Mai 2017

Für das Impulse Theater Festival entwickelt die Choreografin Alexandra Pirici in Koproduktion mit dem FFT Düsseldorf und in Kooperation mit dem dortigen Kunstverein und der Kunsthalle die fortlaufende performative Aktion „Delicate Instruments of Engagement“. Sie nimmt das konkrete Erbe der Kunststadt Düsseldorf als historischem Ort politischer Kunst auf und streift von dort in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Wo die Performancekunst üblicherweise Körper als Kunstwerke deklariert, werden in Piricis Arbeit Kunstwerke zu Körpern und Bilder werden Wirklichkeit. Ikonen der Kunstgeschichte, popkulturelle memes, politische Gesten vermischen sich, die Fernsehübertragung von Ceaușescus Hinrichtung nach der rumänischen Revolution steht neben Pussy Riots Punk-Gebet in der Moskauer Christ-Erlöser-Kathedrale, Melania Trumps und Michelle Obamas zum Verwechseln ähnliche Parteitagsansprachen finden sich neben der japanischen Whisky-Werbung, mit der Joseph Beuys einst seine „7000 Eichen“ für die documenta finanzierte.
Die performative Installation ist eine lebende Ausstellung, gewidmet den Gesten der Repräsentation und des Repräsentativen. Die fünf PerformerInnen erzeugen einen virtuellen Ausstellungsraum im Ausstellungsraum

Im gemeinsamen Gespräch mit der Kunsthistorikerin Claire Bishop („Artificial Hells“) am Mo, 5. Juni, 19 Uhr in der Kunsthalle Düsseldorf geht Alexandra Pirici bereits im Vorfeld des Festivals auf die ihrer Arbeit zugrunde liegenden Fragen ein: Kann Kunst ein Ort radikaler Demokratie sein? Welche Kraft haben politische Gesten inner- und außerhalb des Kunstraums? Ist Kunst widerständig?
Und es geht um die bisherigen Arbeiten der Choreografin, das performative Potential von Museen und Galerien sowie die Hassliebe zwischen Kunst und Politik.

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