Beirat

Erstmals hat Impulse einen interdisziplinären Beirat aus Wissenschaft und Kunst bestellt. Çiçek Bacik, Politikwissenschaftlerin und Mitglied des Bundesvorstands der Türkischen Gemeinde in Deutschland, die designierte Kuratorin der Berliner Kunstwerke, Ellen Blumenstein, der Ethnologe Thomas Hauschild, der Theaterwissenschaftler Hans-Thies Lehmann, der Literaturwissenschaftler Winfried Menninghaus und die niederländische Regisseurin Lotte van den Berg begleiten die thematische Konzeption von Impulse. Eine Auswahljury, wie in den vergangenen Ausgaben von Impulse, gibt es nicht mehr.

BIOS

Çiçek Bacik

wanderte 1980 aus der Türkei nach Berlin ein und studierte Neure Deutsche Literatur und Französische Philologie an der Freien Universität Berlin und an der Sorbonne III. Nach dem Studium arbeitete sie im Bereich der Migrationsforschung als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Berliner Institut für Vergleichende Sozialforschung und an der Europa Universität Viadrina in Frankfurt/Oder. 2012 promovierte sie im Fachbereich Politikwissenschaft der Philipps Universität Marburg zum Thema „Türkische Fernsehsender in Deutschland zwischen Staat, Markt und Schlamassel“. Sie war Projektassistentin bei der 7. Berlin Biennale. Zurzeit arbeitet als Projektmanagerin im Kompetenzzentrum Bildung der Stiftung Mercator.


Ellen Blumenstein

ist Chefkuratorin von KW Institute for Contemporary Art in Berlin. Sie war Mitglied des Kuratorenkollektivs THE OFFICE und Gründerin des Salon Populaire in Berlin. Gemeinsam mit Klaus Biesenbach und Felix Ensslin realisierte sie 2005 das Ausstellungsprojekt “Regarding Terror: The RAF-Exhibition”. Es folgten die Ausstellungen “Between Two Deaths” (2007) am ZKM Karlsruhe (mit Felix Ensslin) sowie die Sommer Akademie “Agulhas Negras – On the Necessity to Discuss Social Functions of Contemporary Art” in São Paulo / Campos do Jordão, Brasilien (2008). 2011 kuratierte sie den isländischen Pavillon der 54. Biennale in Venedig sowie die Graduate Show am Piet Zwart Institute in Rotterdam. Für die documenta 13 in Kassel kooperierte sie mit Dora García füre deren Talk Show „Klau Mich!“ (2012).


Thomas Hauschild

lehrt als Professor der Ethnologie an der Universität Halle-Wittenberg. Er ist Fellow im Käte Hamburger Kolleg der RUB Bochum und forscht dort zu religiösen Dynamiken. Seine Forschungsschwerpunkte umfassen u.a. : Religiöse und ästhetische Praxis als kulturelle „Reserve“ im euromediterranen Raum (speziell Süditalien); Theater-Anthropologie (z.B. in Zusammenarbeit mit C. Marthaler, C. Schlingensief und D. Dörrie). Er ist Mitherausgeber der „Zeitschrift für Kulturwissenschaften“ und von „Historische Anthropologie“. Er veröffentlichte u.a.: „Inspecting Germany“ (mit Bernd Juergen Warneken, Berlin: LIT 2002) und „Ritual und Gewalt“ (Frankfurt a.M.: Suhrkamp 2008). Zuletzt erschien: „Weihnachtsmann. Die wahre Geschichte“ beim Verlag S. Fischer. Hausschild ist ordentliches Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.


Hans-Thies Lehmann

war von 1988 bis zu seiner Emeritierung Professor für Theaterwissenschaft an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main. Er publizierte u.a. „Bertolt Brechts ‚Hauspostille’ – Text und kollektives Lesen“ (zus. mit Helmut Lethen, 1978); „Theater und Mythos. Die Konstitution des Subjekts im Diskurs der antiken Tragödie“ (1991); „Postdramatisches Theater“ (1999) „Heiner Müller Handbuch“ (Hg., zus. mit Patrick Primavesi, 2003). Nach seiner Promotion war er Gastprofessor an der Universiteit van Amsterdam und Hochschulassistent am Institut für Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen. Als Universitätsprofessor für Theaterwissenschaft an der J. W. Goethe-Universität Frankfurt a.M. war er erheblich am Aufbau des Studiengangs Theater-, Film- und Medienwissenschaft sowie an der Gründung des Studiengangs Dramaturgie im Rahmen der Hessischen Theaterakademie beteiligt. Hans-Thies Lehmann lebt in Berlin.


Winfried Menninghaus

ist Gründungsdirektor des Max-Planck Instituts für empirische Ästhetik in Frankfurt a.M. Er war Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der FU Berlin, absolvierte Gastprofessuren an den Universitäten Jerusalem, Berkeley, Yale, Princeton, Rice und der EHESS Paris. Zu Beginn der 1980er Jahre arbeitete er als Lektor im Suhrkamp Verlag. Menninghaus ist ordentliches Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Seine Arbeitsschwerpunkte sind antike Rhetorik und Poetik; europäische Literatur seit 1750; philosophische, evolutionäre und empirisch-psychologische Ästhetik. Zuletzt erschienen von ihm die Monografien „Hälfte des Lebens. Versuch über Hölderlins Poetik“ (2005); Kunst als „Beförderung des Lebens“. Perspektiven transzendentaler und evolutionärer Ästhetik. (2008) und „Wozu Kunst? Ästhetik nach Darwin“ (2011).


Lotte van den Berg

ist Regisseurin und künstlerische Leiterin des Theater OMSK in Dordrecht, Niederlande. Sie studierte Theater und Philosophie und ab 1998 Regie an der Hochschule für Künste in Amsterdam. Nach ihrem Studium arbeitete sie mit verschiedenen flämischen und niederländischen Kompanien zusammen, v.a. am Toneelhuis in Antwerpen (2005 bis 2009). Hier entstanden international tourende Produktionen wie „Het blauwe uur“ und „Braakland“. Lotte van den Berg arbeitet in ihren Performances sowohl mit Schauspielern als auch mit Passanten, Bürgern und Zuschauern zusammen. 2009 gründete sie die Künstlergruppe OMSK mit Basis in Dordrecht. Das Stück „Les Spectateurs“ endstadt 2011 im Anschluss an eine Recherchereise in den Kongo. Derzeit entwickelt sie mit OMSK kleine Aufführungen auf privaten Veranden in den Niederlanden („Pleinvrees“, 2012). lottevandenberg.nu