Impulse Theater Festival

Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf und Köln

13. - 24. Juni 2018

The Automated Sniper

Was sind die Regeln der Kunst? Was sind die Regeln des Kriegs? Und wie weit geht das Publikum in diesem Experiment? Ein Live-Ego-Shooter im Theaterraum!

19.06.18 20:00 –21:10 Tickets Tagesprogramm
20.06.18 19:30 –20:40 Tickets Tagesprogramm

Ringlokschuppen Ruhr, Bühne 1
Sprache: Englisch mit arabischer und deutscher Simultanübersetzung (arabisch nur am 19.06.)

Extra:
19.06. im Anschluss an die Vorstellung Publikumsgespräch mit dem Künstler und Sebastian Linke, Hauptmann der Bundeswehr, Jugendoffizier Referent für Sicherheits- und Verteidigungspolitik. Moderation: Wilma Renfordt, Impulse Theater Festival

© Bam Photographers
© Bas De Brouwer
© Bas De Brouwer
© Bas De Brouwer

Bloße Fäuste, Schwerter, Armbrüste, Pistolen, Bomben, Raketen, Drohnen. Die Geschichte der menschlichen Konflikte ist die Geschichte immer brutalerer Waffen, die aus immer größerer Distanz verwendet werden. Die stärksten Parteien haben sich dabei komplett vom Schlachtfeld zurückgezogen und steuern ihre Bomben aus der sicheren Entfernung eines komfortablen Kontrollraums ans Ziel. Welche Ethik können wir heute noch einfordern, wenn der Feind zu einer Ansammlung von Pixeln auf dem Monitor reduziert wird?  
Mit THE AUTOMATED SNIPER zeigt Julian Hetzel die Gamification von Gewalt: Zwei Performer werden auf der Bühne mit einer ferngesteuerten Waffe beschossen. Die Schütz*innen aus dem Publikum befinden sich an einem sicheren Ort – und feuern mittels Joystick auf die Bühne. Die Brutalität findet virtuell statt und ist gleichzeitig ganz unmittelbar. Held und Feigling werden eins. Bis ein Gamer aus Bagdad ins Spiel kommt …
Und die Kunst? Wird sie ihre revolutionäre Kraft nutzen können, um die Regeln zu ändern, nach denen gesellschaftliche Konflikte ausgefochten werden, oder bleibt sie ein harmloses Spiel, das sich immer wieder in die ihm zugewiesenen Räume verbannen lässt? „The Automated Sniper“ ist ein Kommentar zu moderner Kriegsführung, ein kritisches Pamphlet und heikles Experiment. Wie weit würden Sie gehen?

Credits

Konzept, Regie: Julian Hetzel
Maschinendesign: Hannes Waldschütz
Performance: Bas van Rijnsoever, Claudio Ritfeld, Ana Wild
Gamer: Akram Assam
Dramaturgie: Miguel Angel Melgares
Künstlerische Mitarbeit: Joachim Robbrecht
Dramaturgieassistenz: Luc Groen, Artun Alaska Arasli
Kostüme: Karianne Hoenderkamp
Lichtdesign: Nico de Rooij
Technische Leitung: Tymen Bergman, Dirk Hout 
Produktionsleitung: Jasper Hupkens
Kontakt für Gastspielanfragen: Ravian van den Hil, ravian[a]julian-hetzel.de

Produktion

Eine Produktion von Frascati Theater Amsterdam in Zusammenarbeit mit Ism & Heit. Koproduziert von WEB Network: Gessnerallee Zürich, Beursschouwburg Brüssel, Göteborg Dans & Teater Festival, Festival Uzès Danse, wpZimmer Antwerpen, ACCA Attenborough  Centre for CreativeArts Brighton. Mit Unterstützung des Fonds Podiumkunsten.

Biografie

Julian Hetzel wurde im Schwarzwald geboren und lebt zurzeit in den Niederlanden. Er studierte Visuelle Kommunikation an der Bauhaus Universität Weimar und Theater an der Kunstuniversität in Amsterdam. Julian Hetzel entwickelt Stücke und Installationen zwischen Theater, Musik und Medien, häufig mit politischer Dimension und doku-fiktionalem Ansatz. Seine Arbeiten werden international produziert und präsentiert. Von 2014 bis 2016 war Julian Hetzel Artist in Residence beim SPRING Performing Arts Festival in Utrecht. 2016 hat er für „The Automated Sniper“ den VSCD Mime Award gewonnen.