Impulse Theater Festival

Köln, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr

4.–14. Juni 2020

HATE ME, TENDER. SOLO FOR FUTURE FEMINISM


Reinheit, Unschuld, Perfektion — das sind die Attribute der Jungfrau Maria. In einem lust- und humorvollen Solo sucht Teresa Vittucci nach dem feministischen Potenzial dieser Ikone und zeigt, wie der Mythos der bis zum ersten Sex versiegelten Frau bis heute Vorstellungen von Weiblichkeit beeinflusst.

studiobühneköln, Probebühne
Sprache: Englisch
Altersfreigabe: ab 18 Jahren

© Yushiko Kusano
© Yushiko Kusano
© Yushiko Kusano

Maria gilt im Christentum als die ideale Frau. Denn sie vereinbart das Unvereinbare, sie ist Jungfrau und Mutter zugleich. Reale Frauen können diesem Ideal niemals gerecht werden. Der Marienkult stellt sie vor eine unerfüllbare Herausforderung. Damit ist Maria eine der Quellen von Selbsthass und Hass auf Frauen.

Aber Maria ist auch barmherzig, verletzlich und voller Liebe. Teresa Vittucci schafft Bilder, die diesen Eigenschaften andächtig Raum geben — und zeigt schonungslos auf all die Lügen und falschen Vorstellungen rund um die jungfräuliche Frau. Aus einem stillen Bild erwächst eine wütende Anklage. Vittucci räumt auf mit der Geschichte vom Jungfernhäutchen als einem Verschluss mit Frischegarantie, der beim ersten Sex durchstoßen wird. Die Ikone ermächtigt sich.

Credits

Konzept und Performance: Teresa Vittucci
Dramaturgische Beratung: Benjamin Egger, Veza Fernández, Rafał Pierzyński
Bühne: Jasmin Wiesli, Teresa Vittucci
Produktionsmanagement: groundworkers // Kira Koplin
Produktion: OH DEAR Zürich
Kontakt für Gastspielanfragen: Kira Koplin, kira[a]groundworkers.at

Produktion

Koproduktion: Tanzhaus Zürich, Zürcher Theater Spektakel. Entwickelt im Rahmen des PREMIO-Nachwuchspreises für Theater und Tanz, Espacio do Tempo Montemor. Gefördert von Migros-Kulturprozent, Pro Helvetia, Ernst Göhner Stiftung.

Mit besonderem Dank an Julia Haenni, Gina Gurtner und Simone Aughterlony.

Biografie

Teresa Vittucci ist Choreografin und Performerin. Sie absolvierte das Konservatorium in Wien, die Ailey School sowie die Salzburg Experimental Academy of Dance (SEAD) und machte ihren M.A. an der Hochschule der Künste Bern. Seit 2013 arbeitet sie als Soloperformerin und entwickelt Stücke wie „UNLEASH“ (2012), „LUNCHTIME“ (2015), „ALL EYES ON“ (2017) und HATE ME, TENDER (2018). Sie kollaborierte mit zahlreichen Künstler*innen, darunter Simone Aughterlony, Marie-Caroline Hominal, Trajal Harrell und Nils Amadeus Lange. 2019/20 ist Teresa Vittucci Young Associate Artist (YAA!) des Tanzhaus Zürich. Mit HATE ME, TENDER gewann sie 2019 den Schweizer Tanzpreis.