Impulse Theater Festival

Köln, Düsseldorf, Mülheim an der Ruhr

4.–14. Juni 2020

DIE GROSSE SCHERE

05.—14.06.

Wenn wir in die Mitte schauen, dann ist da: nahezu nichts. Was früher das Zentrum der Gesellschaft war, hat sich zunehmend entleert. Denn die Armen werden immer ärmer und die Reichen immer reicher. Auch Mülheim an der Ruhr ist eine Stadt mit einer leeren Mitte. Die Reichen wohnen im Wald, die Armen hinterm Bahnhof, dazwischen fließt die Ruhr. Unter den nordrhein-westfälischen Großstädten ist Mülheim jene mit der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung und zugleich Wohnort von mehreren Multi-Milliardären. Wo ließe sich das Auseinanderdriften der Gesellschaft besser betrachten als hier? Das Projekt der Künstler*innengruppe Club Real zeigt, wie sich die soziale Schere immer weiter öffnet, langsam, aber stetig. Wie lang geht das gut? Was kann die Gesellschaft aushalten? DIE GROSSE SCHERE macht es unmöglich, die zunehmende Ungleichheit zu übersehen. Wie können wir die Schere wieder schließen? Wie die leere Mitte wieder füllen?

Club Real: Paz Ponce, Mathias Lenz, Marianne Ramsay-Sonneck, Georg Reinhardt
Dramaturgie: Haiko Pfost, Wilma Renfordt
Produktionsleitung: Zsolt Káldy
Produktionsassistenz: Anna Jungfer

Eine Koproduktion von Club Real, Ringlokschuppen Ruhr und Impulse Theater Festival, gefördert durch die Kunststiftung NRW und den Fonds Darstellende Künste.

BAUSTELLENFÜHRUNG mit Club Real und Eva Gajek, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Forschergruppe „Geschichte und Theorie des globalen Kapitalismus“ an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Sie arbeitet an einer Kulturgeschichte des Reichtums im 20. Jahrhundert.
Sprache: Deutsch
06.06. 15:00—16:30
07.06. 15:00—16:30
Treffpunkt: Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr, Ausgang „Eppinghofer Straße“, vor der Radstation

BAUSTELLENFÜHRUNG mit Club Real und Volker Kersting, Soziologe am Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum und ehemaliger Leiter der Stadtforschung und Statistik der Stadt Mülheim an der Ruhr
Sprache: Deutsch
11.06. 15:00—16:30
13.06. 15:00—16:30
Treffpunkt: Hauptbahnhof Mülheim an der Ruhr, Ausgang „Eppinghofer Straße“, vor der Radstation

DIE ENTHÜLLUNG mit Club Real und Gästen
Sprache: Deutsch
14.06. 16:00
Ort: Stadthafen Mülheim an der Ruhr, Ruhrbania

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Über Club Real

Die Künstler*innengruppe Club Real verwirklicht seit dem Jahr 2000 partizipative, ortsspezifische Projekte: Mit Installationen, Eins-zu-Eins-Begegnungen, politischen Rollenspielen und partizipativen Stadtentwicklungsprojekten lädt Club Real die Besucher*innen ein, alternative Realitätsentwürfe mitzugestalten. Von 2015 bis 2017 verwirklichte die Gruppe in Frankfurt (Oder) und Słubice das Projekt „Folkstheater / Teatr Ludowy“, über das sie 2018 im Verlag Theater der Zeit ein Buch herausbrachte: „Partizipation Stadt Theater“. 2019 war Club Real bei der 13. Havanna-Biennale auf Kuba mit der immersiven Performance-Installation „LASA10CARNAVAL“ vertreten. Zurzeit arbeitet Club Real in Berlin und Freiburg an dem partizipativen Politexperiment „Jenseits der Natur“, einem Modellprojekt, das auch nichtmenschlichen Lebewesen politische Rechte zuspricht. Die Wiener Arbeit dieser Reihe war 2019 zum Impulse-SHOWCASE eingeladen. Für DIE GROSSE SCHERE arbeiten Paz Ponce, Mathias Lenz, Marianne Ramsay-Sonneck und Georg Reinhardt als Club Real zusammen.