IMPULSE THEATER FESTIVAL 2017 - Impulse tag:2017.festivalimpulse.de,2005:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/impulse Textpattern 2018-01-24T09:20:02Z Jens Buss jens@31nord.com https://2017.festivalimpulse.de/ Presse 2017-04-25T12:56:50Z 2017-04-27T10:11:12Z Fokus '17 tag:2017.festivalimpulse.de,2017-04-25:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/52ce06241575924696cb05bb150e4a30

Entscheidungen in Gesellschaft, Politik und Kunst

Die Nachricht, dass Großbritannien die EU verlässt, platzte mitten ins Impulse Theater Festival 2016. Während der ersten inhaltlichen Überlegungen für die diesjährige Ausgabe wählten die USA Donald Trump zu ihrem Präsidenten. Bis das Festival beginnt, stehen weitere folgenschwere Entscheidungen an – und kurz darauf die Bundestagswahlen. Beim Schreiben dieses Vorworts lässt sich noch nicht absehen, wie die Gemütslage zur Eröffnung des Festivals sein wird: kurzatmiger Optimismus, dass es nicht ganz so schlimm gekommen ist, oder frustrierte Ursachenanalyse? Wie wir entscheiden, was für Entscheidungen wir überhaupt treffen dürfen, das sind längst Überlebensfragen.

Impulse begreift Theater als gesellschaftliches Labor. Seit 2013 haben wir über vier Festivals hinweg untersucht, wie politisches Theater heute aussehen und handeln kann, in welchem Verhältnis es zur Gesellschaft steht und inwieweit nicht nur künstlerische Ergebnisse, sondern auch Versuchsanordnungen, Arbeitsweisen und Organisationsformen selbst politische Experimente sein können.
Solche Überlegungen setzen wir in dieser Ausgabe fort: „Decide or Else“ (frei übersetzt: Entscheid oder stirb) – das ist eben nicht nur ein demokratisches Versprechen, sondern auch eine Drohung. Wie sollen wir heute entscheiden, welche Entscheidungen dürfen wir überhaupt treffen? Welche Findungs- und Verhandlungsprozesse herrschen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft? Und: Hat Kunst der Krise der Demokratien etwas Eigenes entgegenzusetzen?

Entscheiden ist eine politische und zugleich eine zutiefst persönliche Angelegenheit. Im lateinischen Wort decisio steckt der Schnitt, nach dem es kein Zurück gibt. Und so beginnt das Festival mit einem Verweis auf den wohl berühmtesten (Nicht-)Entscheider der Theatergeschichte: Für Boris Nikitins „Hamlet“ ist Sein oder Nicht-Sein, Zaudern oder Handeln, keine Frage der Entscheidung mehr, sondern eine Spannung, die man aushalten muss – und darin nicht unähnlich der künstlerischen Falle, die uns Monster Truck mit „Sorry“ stellt: In der kontroversen Arbeit, die gemeinsam mit dem nigerianischen Choreografen Segun Adefila und seiner jungen Tanzkompanie The Footprints entstand, werden wir zu widerwilligen KomplizInnen eines albtraumhaften postkolonialen Kulturaustauschs. Der Wunsch, sich zu verhalten, findet kein Ventil – eine Situation, die auf ganz andere Weise auch Milo Rau mit „Five Easy Pieces“ erzeugt, einem der meistdiskutierten europäischen Theaterstücke der letzten Saison. Hier spielen Kinder die Geschichte des belgischen pädophilen Mörders Marc Dutroux nach, und wieder wird die Verantwortung an uns als Publikum delegiert: Was sollen Kinder wissen, tun, aussprechen? Welche Rolle spielen wir als ZeugInnen? Noch mehr sind wir in Dries Verhoevens ebenso politischer wie poetischer Live-Installation auf uns selbst gestellt, wenn wir ganz allein der Protagonistin einer fremden Welt begegnen. „Guilty Landscapes“ verlangt uns das paradoxe Kunststück ab, uns gleichzeitig selbst zu hinterfragen und zu positionieren.

Im Vergleich scheinen da die Entscheidungen, die ins Zentrum von „Du gingst fort“ gerückt werden, auf den ersten Blick privat oder gar provinziell. Dass sie aber nicht minder politisch und universell sind, zeigt das steirische Frauenkollektiv Die Rabtaldirndln auf seiner Suche nach jenen, die weggezogen sind – vom Land in die Stadt, aus engem sozialen Zusammenhalt und Fürsorge in vergleichsweise große Anonymität, aber auch Freiheit.

Wer hilft und sorgt, wenn die familiären und nachbarschaftlichen Netze nicht mehr dicht genug sind, danach fragen auch die jungen Gießen-Absolventinnen von Swoosh Lieu und versammeln jene, deren unsichtbare Arbeit das (Über-)Leben erst möglich macht. Während die inszenierte Installation „Who cares?!“ einen feministischen Blick auf Sorge-Zusammenhänge wirft, fokussiert „Die Erfindung der Gertraud Stock“ der ebenfalls jungen Theatergruppe vorschlag:hammer ein einziges Leben: Anhand von Interviews, Fotos und persönlichen Aufzeichnungen – faktentreu und frei erfunden – führen sie durch die Biografie einer gewöhnlich ungewöhnlichen Frau am Ende ihres Lebens.

Ganz am anderen Ende der Altersskala stehen hingegen die drei- bis zehnjährigen ZuschauerInnen und ProtagonistInnen von „DA GEFAHR!“, einer Arbeit des Hamburger FUNDUS THEATER, bei der deutlich wird, wie sehr Entscheidungsräume von früh an durch Normen und Vorsichtsmaßnahmen bestimmt werden. Wenn das Theater der Raum ist, in dem man dann doch mal an einer 9-Volt-Batterie leckt, ist vielleicht noch Hoffnung – während anderswo längst einstige stolze Theatergebäude zur Tiefgarage umfunktioniert werden, wie die FilmemacherInnen Daniel Kötter und Constanze Fischbeck mit „state-theatre #4 – 6“ im Depot des Schauspiel Köln zeigen.

Optimistischer nutzen She She Pop und Gintersdorfer/Klaßen – altbekannte Festivalgäste – sowie die erstmals zu Impulse eingeladene Gruppe internil den Raum des Theaters, wenn sie sich am Ende des Festivals der etwas verstaubten Form des Monologs widmen und so den Bogen zum Eröffnungs-„Hamlet“ schlagen: Was hat der Einzelne in der Gesellschaft zu sagen? Und wo liegen die Grenzen zwischen Individuum und Kollektiv, PerformerIn und ZuschauerIn?

Gerahmt wird das Einladungsprogramm, das in alter Impulse-Tradition versucht, einen Einblick in die freie Theaterlandschaft im deutschsprachigen Raum zu geben, durch internationale Positionen: Im Großen Sendesaal des WDR feiert der mit Kölner und Berliner BürgerInnen im vergangenen Jahr gedrehte Film „Germany Year 2071“ des New Yorker Nature Theater of Oklahoma seine Weltpremiere. Das gleichnamige Hörspiel – eine Koproduktion mit dem WDR – wird bereits am Festivalvorabend urgesendet und ist der Auftakt einer Reihe von Radiohörspielen, die den Äther als weitere Impulse-Bühne bespielen.

In der großen Halle des Ringlokschuppen Ruhr in Mülheim untersucht derweil die britische Gruppe Stan’s Cafe humorvoll und durchdacht mit ihrer raumgreifenden, theatralen und doch nur aus Reiskornhügeln bestehenden Installation, auf welchen Grundlagen unsere Entscheidungen basieren. Hier sprechen Statistiken für sich selbst. Hügel neben Hügel repräsentiert jedes Korn einen Menschen: eine Landschaft, die die Welt bedeutet und die thematisch eng mit der Silent University Ruhr verbunden ist, jener autonomen Wissensplattform, die Impulse vor mittlerweile zwei Jahren in Mülheim initiiert hat. Alle Lehrenden sind geflüchtete AkademikerInnen , die hier – wegen fehlender Arbeitserlaubnis, nicht anerkannter Diplome oder anderer Umstände – ihr Wissen ansonsten nicht mehr weitergeben könnten.

In Düsseldorf nimmt „Delicate Instruments of Engagement“ als fortwährende performative Aktion und lebendige Ausstellung rund dreißig Jahre nach Joseph Beuys’ Tod ihren Ausgang im Erbe der Stadt als historischem Ort der Grenzüberschreitung von Kunst und Politik. Gemeinsam mit fünf PerformerInnen entfaltet Alexandra Pirici, eine der erfolgreichsten Choreografinnen ihrer Generation, eine Landschaft aus Gesten, Bildern und Momenten und mischt in den Räumen der Düsseldorfer Kunsthalle sowie des Kunstvereins ikonische und weniger bekannte Bilder und Ereignisse, popkulturelle und politische Gesten: Ceaușescus Hinrichtung, Pussy Riots „Punk-Gebet“ in Moskau, Joseph Beuys’ japanische Whisky-Werbung, die ihm half, seine „7000 Eichen“ für die documenta zu finanzieren.

In Gesprächen, Vorträgen, Arbeitstreffen, vor allem aber bei der Impulse-Konferenz am letzten Tag adressieren KünstlerInnen, TheoretikerInnen, AktivistInnen, die großenteils dem Festival auf unterschiedliche Weise bereits länger verbunden sind, nochmals ganz direkt die Frage, was für Entscheidungen wir überhaupt treffen dürfen und sollten. Chantal Mouffe, die als Politikphilosophin unsere Überlegungen in den letzten Jahren stark geprägt hat, wird ebenso zu Gast sein wie Antanas Mockus, legendärer ehemaliger Bürgermeister von Bogotá, dessen Arbeit und Glaube an die Kraft einer aktiven Zivilgesellschaft noch immer bewegend und motivierend sind.

Während also die meisten Impulse-Arbeiten einen sehr direkten Blick auf unsere Gesellschaft und ihre Probleme werfen, zieht sich das Festivalzentrum – entworfen von Richard Lowdon, Gründungsmitglied, Performer und Bühnenbildner der legendären Theatergruppe Forced Entertainment – in der studiobühneköln bewusst zurück: „Sideshow“ ist eine Bar, eine Bühne, ein wunderbarer Garten. Benannt nach den englischen Volks- und Gemeindefesten, bei denen kleine Attraktionen und die richtigen Getränke feilgeboten werden, gibt es auf diesem Nebenschauplatz Performances, Konzerte, Diskussionen und was sonst noch so dazugehört. Wir freuen uns darauf, Sie nach den Vorstellungen an der Bar zu treffen, wenn die wichtigen Dinge in den Mittelpunkt rücken, nämlich die unwichtigen.

Nach fünf Jahren, vier Ausgaben und einer grundlegenden Umstrukturierung des Festivals, das nun jährlich in drei Städten stattfindet, wechseln nach diesem Festival turnusgemäß Team und künstlerische Leitung. Wir bedanken uns sehr herzlich bei allen PartnerInnen und FördererInnen, vor allem aber natürlich bei all den KünstlerInnen und ZuschauerInnen für die gemeinsame Zeit! Im nächsten Jahr stehen dann andere FestivalmacherInnen an der Theke – und das alte Team kommt einfach nur auf ein Bier vorbei.

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Presse 2012-11-21T14:22:15Z 2017-04-25T13:01:17Z Festival tag:2017.festivalimpulse.de,2012-10-30:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/e6e677ba6e2112bfc69312a1ce78d3c2

Seit über 25 Jahren zeigt Impulse die wichtigsten freien Theaterproduktionen aus dem deutschsprachigen Raum und hat sich dabei – wie die Szene selbst – immer wieder neu definiert. Denn „frei“ bedeutet nicht nur, dass die gezeigten Arbeiten außerhalb der Stadttheater produziert werden, sondern vor allem, dass sie ästhetische Alternativen entwickeln und immer wieder neue Ansätze und Herausforderungen suchen. Künstler wie Rimini Protokoll oder René Pollesch wurden bei Impulse erstmals einem breiteren Publikum vorgestellt.

Die freie Theaterszene ist in den letzten Jahren Teil eines sehr internationalen Netzwerks und eines elaborierten Kunstdiskurses geworden. Impulse – als vielleicht wichtigste internationale Plattform und zugleich starker Lobbyist dieser Szene im deutschsprachigen Raum – fordert die unabhängigen performativen Künste heraus, ihre prinzipielle Freiheit zu nutzen, die Freiheit des Theaters als Medium zu erweitern, zu testen, zu strapazieren, zu überstrapazieren. Die Freiheit, immer wieder von Null anzufangen. Die Freiheit, Strukturen, Hierarchien, Rollenzuschreibungen, Abläufe, Kollaborationen so zu erfinden, wie sie das jeweilige künstlerische Unterfangen braucht – und nicht umgekehrt.

Denn die freie Szene gibt Impulse, wie ein Theater aussehen kann, das nicht in bestimmten Denk- und Bühnenräumen gefangen bleibt. Sie gibt Impulse, die Grenzen zu anderen Genres nicht einfach so zu akzeptieren, wie es Antrags-, Markt- und Marketing-Logiken wollen. Sie gibt Impulse, das Theatrale auch in Kunst, Musik, Literatur, Film, Theorie als Theater zu reklamieren. Sie gibt Impulse, Theater als Kunst anders zu denken. Denn es ist nicht die Aufgabe der freien Szene, kostengünstiges Nachwuchsrepertoire zu sein. Sie ist kein Sonderweg, wie die Theater- und Förderstruktur im deutschsprachigen Raum suggeriert. Sondern eine klare Alternative. In ihrer Kunst wie in ihren Arbeitsstrukturen.

Seit 2013 findet das Festival unter der künstlerischen Leitung von Florian Malzacher statt, in 2017 zum letzten Mal. Ein Beirat aus Wissenschaft und Kunst begleitet die thematische Ausrichtung von Impulse. Neben dem Gastspielprogramm ausgewählter Produktionen weitet eine offene Ausschreibung den Blick auf Arbeiten auch jenseits der bekannten Pfade. Begleitet wird das Festival durch theoretische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen sowie durch eine Materialsammlung im Netz, die spezifische Fragen der freien Theaterszene aufgreift und zur Diskussion stellt.

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Presse 2012-11-21T14:20:57Z 2017-04-27T10:12:54Z Team tag:2017.festivalimpulse.de,2012-10-30:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/3e6ee5f99afe505198fafc9db1a65b84

Florian Malzacher – Künstlerischer Leiter
Felizitas Stilleke Kleine – Dramaturgin
Dominik Müller – Dramaturg
Charlotte Hesse – Künstlerische Assistenz

Emily Keller – Produktionsleitung
Nina Waldmüller – Produktionsassistenz
Randi Günnemann – Produktionsleitung “Sideshow”

Nino Petrich – Technische Leitung

Claudia Holthausen – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Lisa Carolin Schubert – Assistentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

NRW KULTURsekretariat
Dr. Christian Esch – Direktion
Judith Wollstädter – Verwaltungsleitung
Martin Maruschka – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

BIO

Florian Malzacher

Künstlerischer Leiter

Florian Malzacher ist seit 2012 Künstlerischer Leiter des Impulse Theater Festivals sowie freier Kurator, Dramaturg und Autor. Von 2006 bis 2012 war er Leitender Dramaturg/Kurator des multidisziplinären Festivals steirischer herbst in Graz/Österreich.

Nach Abschluss des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen arbeitete er zunächst vor allem als freier Theaterkritiker und Kulturjournalist für überregionale Tageszeitungen. Er schreibt noch immer regelmäßig für internationale Fachzeitschriften wie Theater Heute (DE), Tanz (DE), Frakcija (HR), Didaskalia (PL) und Camera Austria (AT).

Als freier Dramaturg arbeitete Florian Malzacher an Häusern wie dem Burgtheater Wien oder dem Frankfurter Mousonturm u.a. mit Künstlern wie Rimini Protokoll, Lola Arias (ARG), Mariano Pensotti (ARG) oder dem Nature Theater of Oklahoma (USA). Er ist Gründungsmitglied des freien Kuratorenkollektivs Unfriendly Takeover in Frankfurt (2001 – 2008). Er ko-kuratierte neben seinen Festivals u.a. die Internationale Sommerakademie (Mousonturm Frankfurt, 2002 und 2004), das „Wörterbuch des Krieges“ (2006/07), die Serie „Performing Lectures” (Frankfurt 2004-06), den einwöchigen Marathon „Truth is concrete” zu künstlerischen Strategien in der Politik (Graz, 2012), die performative Konferenz „Aneignungen” (Ethnologisches Museum Berlin/Humboldt LAB, 2015) und „ Artist Organisations International” (HAU Berlin, 2015). Er ist Mitglied des Beirats von DasArts – Master of Theatre, Amsterdam, Berater der Schillertage Mannheim, Mitglied der Zürcher Theaterkommission und der Jury des Landesverbandes Freier Theater Baden-Württemberg sowie des Theater-Beirats des Goethe-Instituts.

Er ist (Mit-)Herausgeber u.a. von „Not Even a Game Anymore. Das Theater von Forced Entertainment” (dt./engl. 2004) und „Experten des Alltags. Das Theater von Rimini Protokoll“ (2007, engl. 2008), „Curating Performing Arts“ (Frakcija, 2010). Zuletzt erschienen die Bücher „Truth is Concrete. A Handbook for Artistic Strategies in Real Politics“ (Sternberg Press, 2014), „Two Minutes of Standstill. A Collective Performance by Yael Bartana“ (Sternberg Press, 2014) und „Not Just a Mirror. Looking for the Political Theatre of Today“ (Alexander Verlag, 2015).

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Dominik Müller 2012-11-20T23:00:01Z 2017-04-27T10:14:30Z Beirat tag:2017.festivalimpulse.de,2014-04-08:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/d25702684a219a72711a7e7a4528fccc

Auch für das Impulse Theater Festival 2017 wurde wieder ein interdisziplinärer Beirat aus Wissenschaft und Kunst bestellt. Mit dabei sind der bildende Künstler Ulf Aminde, der Kuratorin Ekaterina Degot, der Lyriker und Musiktheaterdramaturg Christian Filips, die Theaterwissenschaftlerin Joy Kristin Kalu, der Philosoph Marcus Steinweg und die Aktivistin und Publizistin Margarita Tsomou. Sie alle unterstützen das Festival- team um den künstlerischen Leiter Florian Malzacher bei der Schärfung der inhaltlichen Fragestellung und der Programmauswahl.

BIOS

Ulf Aminde

lehrt als Professor an der Weißensee Kunsthochschule in Berlin. Dort war er auch Initiator der *foundationClass für Geflüchtete. In seiner künstlerischen Praxis experimentiert er mit menschlichen Bildern. Er nutzt dabei Fotografie, Zeichnung, Video und Performance. Stets tritt er für seine Arbeit in einen Dialog mit den unterschiedlichsten Menschen und befragt dabei seine Rolle als Regisseur und Initiator. Seine Filme und Installationen entstehen aus diesem Prozess. Er bedient der Strategien des Theaters, des performativen Dokumentarfilms oder der Aktionskunst.


Ekaterina Degot

ist künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln. Als Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin und Kuratorin befasst sie sich insbesondere mit ästhetischen und soziopolitischen Aspekten der Kunst in Russland und Osteuropa. Sie lehrte an russischen, europäischen und US-amerikanischen Universitäten, kuratierte u. a. den russischen Pavillon bei der Biennale von Venedig 2001, die erste Ural Industrial Biennale in Jekaterinenburg (2010) und die erste Bergen Assembly (2013) und entwickelte 2012 die Diskussionsplattform der ersten Kiew Biennale für Gegenwartskunst Arsenale mit dem Titel Kunst nach dem Ende der Welt.


Christian Filips

arbeitet als Dramaturg, Performer und Regisseur. Für seinen ersten Gedichtband Schluck auf Stein erhielt er 2001 den Rimbaud-Preis des Österreichischen Rundfunk. Seit 2010 gibt er gemeinsam mit Urs Engeler die roughbooks heraus, eine Reihe für zeitgenössische Lyrik. Er ist als Übersetzer tätig und entwickelt seit 2009 singuläre Theaterabende mit Nähe zu Happening und sozialer Plastik. Seine Arbeiten waren u. a. an der Berliner Volksbühne, im Haus der Berliner Festspiele und im Gorki Theater zu sehen. Seit 2006 ist er Programmleiter der Sing-Akademie zu Berlin.


Joy Kristin Kalu

ist promovierte Theaterwissenschaftlerin und Amerikanistin und forscht und lehrt an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung ist sie theaterpraktisch und kuratorisch tätig. 2007 initiierte sie mit anderen die freitagsküche berlin und seit 2014 betreibt sie mit Stephanie Keitz und RP Kahl das Ausstellungsprojekt Neue Heimat Berlin. Sie arbeitete u.a. am Thalia Theater in Hamburg, der Berliner Volksbühne, der Actors’ Gang in Los Angeles, bei der New Yorker Wooster Group sowie an den Kunst-Werken Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen gehören „Ästhetik der Wiederholung“ (2013) und als Ko-Autorin „Theater als Intervention“ (2015).


Marcus Steinweg

ist Philosoph und bildender Künstler. Er unterrichtet an der Universität der Künste Berlin und war als Gastdozent an der AdbK Hamburg sowie der Hochschule für bildendende Künste Braunschweig tätig. Bei Merve gibt er die Zeitschrift „Inaesthetics“ heraus, die Beiträge an der Schnittstelle von Kunst und Philosophie in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch versammelt. Eine enge Arbeitsbeziehung verbindet ihn mit den KünstlerInnen Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören „Evidenzterror“ und „Gramsci Theater“ (beide 2015).


Margarita Tsomou

arbeitet als Autorin, Dramaturgin und Kuratorin, sie ist Mit-Gründerin und -Herausgeberin des pop-feministischen Missy Magazine und schreibt für deutsche Zeitungen und Radio-Sender (f.ex, Die Zeit, taz, WDR, SWR). Ihre künstlerische Arbeit war an der Volksbühne, im Hebbel am Ufer und auf Kampnagel in Hamburg sowie am Goethe-Institut Athen zu sehen. Sie veranstaltete 2015 die Tagung „This is not Greece“ bei Kampnagel in Hamburg und war 2011 als Aktivistin auf dem Syntagma-Platz in Athen beteiligt.


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