https://textpattern.com/?v=4.5.4 IMPULSE THEATER FESTIVAL 2016 - Impulse https://2016.festivalimpulse.de/ Tue, 30 May 2017 16:27:14 GMT Fokus '16

Unübersichtlich ist noch ein Euphemismus. Politisch, sozial, egal wohin man schaut: Die Lage ist nicht gut. Was aber noch schlimmer ist: Es fällt schwer, Konsequenzen daraus zu ziehen. Handeln scheint nötig – aber wie? Was tun? Stillstehen, weil jedes Handeln alles noch schlimmer macht, wie einige politische Modetheorien nahelegen? Den Kapitalismus beschleunigen, um ihn mit den eigenen Waffen zu schlagen? Die Grenzen dicht, die Herzen zu? Oder Traditionen wie Internationalität und Solidarität verteidigen?

Die Verhältnisse spitzen sich zu, die diversen Krisen werden zum Dauerzustand, doch die Sicht auf Alternativen ist vernebelt. In dieser Landschaft befindet sich auch das freie Theater auf der Suche danach, wie Kunst heute politisch sein kann. Was wäre dafür die dem Theater adäquate Form? Zwischen Engagement und Autonomie (die als Forderung ein überraschendes Comeback erlebt) positionieren sich KünstlerInnen derzeit neu und finden ihr eigenes Maß zwischen dem Zeitgefühl der Theorie auf der einen und dem des Aktivismus auf der anderen Seite. Denn während das erstere die Notwendigkeit des Zögerns, des Denkens, des Abwägens einfordert, mahnt das andere zu einem Handeln, für das es sonst zu spät sein könnte.

Das Theater ist, wie die gesamte Gesellschaft, auf der Suche nach Standpunkten, von denen aus wir auf die Gegenwart blicken könnten. Wo so etwas wie ein kurzes Innehalten zumindest momentweise möglich wäre. Von wo aus wir den nächsten Schritt planen könnten.

Die zum diesjährigen Impulse Theater Festival eingeladenen Arbeiten aus dem deutschsprachigen Raum betrachten die Gegenwart, um sich einen Reim auf sie zu machen, mal dokumentarisch, mal analytisch, mal konzeptig klar, mal poetisch imaginierend:

Gintersdorfer/Klaßen, die auch in diesem Jahr wieder mit großem Ensemble aus ivorischen und deutschen PerformerInnen, TänzerInnen, MusikerInnen vertreten sind, untersuchen anhand der Figuren deutscher Botschafter in Westafrika, wie koloniale Strukturen bis heute nachwirken – eine Frage, die auf ganz andere Weise auch die jungen Theatermacher Oliver Zahn und Julian Warner in „Situation mit Doppelgänger“ stellen.
Der Krieg im Nahen Osten, der uns immer näher kommt, ist Gegenstand zweier weiterer Einladungen: Während die österreichische Choreographin Christine Gaigg gemeinsam mit dem Komponisten Klaus Schedl in „untitled (look, look, come closer)“ vor allem unsere mediale Wahrnehmung des Krieges untersucht, hat die COSTA COMPAGNIE für „Conversion / Nach Afghanistan“ Wort, Ton und Bild am Hindukusch gesammelt,mit denen sie den Krieg, seine Auswirkungen und Verwicklungen an die Zuschauer weitergibt.
Rimini Protokoll-Regisseur Daniel Wetzel setzt der sehr lauten Diskussion um Geflüchtete eine sehr ruhige, berührende und zugleich spielerische Arbeit entgegen: Bei „Evros Walk Water“ werden wir von Zuschauenden zu Stellvertretenden der abwesenden, geflüchteten, in Griechenland gestrandeten Kinder. Der Fluss Evros – als eine der Grenzen der Festung Europa – steht auch im Mittelpunkt von andcompany&Co.s Hörspiel „Schlepperoper“, das in Kooperation mit dem WDR während des Festivals gesendet wird. Auch Dario Azzellini und der österreichische Aktivist und Filmemacher Oliver Ressler bewegen sich mit ihrer Filminstallation „Occupy, Resist, Produce“ in krisenhafte Zonen Europas, wenn sie anhand stillgelegter, von Arbeitern besetzter Fabriken in Mailand, Rom und Thessaloniki zeigen, wie inmitten der ökonomischen Krise direkte Demokratie und kollektive Entscheidungsfindung geprobt werden kann.

Unterdessen wird Religion – sei es durch radikale islamische Positionen (oder die Angst davor), sei es durch evangelikalen Fundamentalismus oder andere Formen politischer Instrumentalisierung – immer wirkmächtiger. Boris Nikitin wählt in „Martin Luther Propagandastück“ einen Gottesdienst für die aufgeklärte weiße Mittelschicht als Medium für Manipulation, Glauben und die Suche nach der eigenen Handlungsfreiheit.
Auch das vermeintlich Private bleibt immer politisch: Sexualität und Körper sind stets auch geschichtliche, soziale Konstruktionen und eine Frage der Macht, wie She She Pop in „50 Grades of Shame“ gemeinsam mit SchauspielerInnen der Münchner Kammerspiele anschaulich zeigen. In „Noise“, einer Arbeit von Sebastian Nübling und dem jungen theater basel, stehen ebenfalls Körper im Mittelpunkt: Für die Jugendlichen auf der Bühne ist politische Bewegung immer auch körperliche Bewegung – energetisch, schnell und laut. Lassen sich der Neoliberalismus und seine verlogenen Freiheitsversprechen so beschleunigen, dass sie sich selbst mit Karacho gegen die Wand fahren?

So tritt plötzlich die Zukunft durch die Hintertür herein, zumindest als Denkfigur, um der Gegenwart eine Außenposition gegenüberzustellen, von der aus sie vielleicht verstehbarer wird. Mit ihr kommen grundlegende Fragen auf: Wer werden wir gewesen sein? Was werden wir getan haben? Im Rückblick wird klar geworden sein, was wir gerade erleben. Nur eine Episode oder eine Zeitenwende, den Vorabend zur Katastrophe oder zur Rettung?

In eine solche Zukunft begeben sich gleich zwei diesjährige Einladungen – mit dem Ziel, von ihr aus auf das Heute zu schauen: Das Nature Theater of Oklahoma imaginiert – in einer der drei internationalen Auftragswerke, die Impulse in jeder Ausgabe in den drei Partnerstädten initiiert – für sein Live-Filmprojekt „Germany Year 2071“ ein Deutschland, das kurz vor dem Zusammenbruch steht, in dem Revolutionen kommen und gehen, in dem Außerirdische erst willkommen geheißen und dann verwurstet werden. Dabei wird für die New Yorker die Kamera zum Mittel, alle Zuschauer konsequent miteinzubeziehen: Jeder wird Teil des Theaters wie auch Teil des Films, der dann im kommenden Jahr bei Impulse 2017 uraufgeführt werden wird.

Während das Nature Theater of Oklahoma die reale, modernistische Kulisse Kölns inszeniert, sucht der Theatermacher Ariel Efraim Ashbel die Zukunft im Vorstellungsraum der Black Box: eine geometrische Landschaft in Schwarz, zusammengesetzt aus Objekten, Menschen, Sounds, Bewegung, in der Zukunftsvisionen vergangener Zeiten widerklingen und Konzepte von Rasse, Identität, kultureller Herrschaft in Frage gestellt werden.

Dazu kommen auch in diesem Jahr künstlerische Arbeiten, die sich ganz unmittelbar in gesellschaftliche und politische Angelegenheiten einmischen. Im Mittelpunkt steht dabei die Silent University Ruhr, eine alternative Universität für geflüchtete AkademikerInnen, deren Wissen zum Schweigen gebracht wurde. Die im vergangenen Jahr ins Leben gerufene Initiative des kurdischen Künstlers Ahmet Öğüt, ist diesmal eingebettet in eine internationale Sommerakademie: Unter dem Titel „Learning Plays“ kommen in Mülheim vier künstlerinitiierte Schulen, Akademien, Theorieplattformen erstmals zusammen, um sich über ihre Methodiken auszutauschen: Das Performing Arts Forum – PAF aus St. Erme, die School of Engaged Art des St. Petersburger Kollektivs Chto Delat, die Vierte Welt aus Berlin und die Silent Universitys aus London, Stockholm, Hamburg, Athen, Amman und Mülheim. Abschließend wird der Kreis im Rahmen eines performativen Symposiums erweitert, um die Frage nach anderen, radikalen Formen von Bildung und dissidenter Teilhabe zu stellen.

Dass Kunst oft den unmittelbaren Kontakt mit der Realpolitik vermeidet, nimmt die israelische Choreographin Dana Yahalomi von Public Movement zum Anlass, ein sehr konkretes Treffen von Kunst und Politik zu initiieren. „Macht Kunst Politik!“ lädt einflussreiche PolitikerInnen aller in NRW relevanten Parteien ins Düsseldorfer Rathaus ein, kulturpolitisch Stellung zu beziehen und nutzt dabei die strukturelle Ähnlichkeit von Kunst und Politik, Bühne und Plenarsaal.

Die Arbeiten, die Impulse in diesem Jahr zeigt, sind – so unterschiedlich sie sind, so sehr sie sich teils gar widersprechen – Teil einer Suchbewegung. Denn vielleicht ist es genau das, was wir gerade künstlerisch, politisch tun können: nicht stehenbleiben, nicht resignieren, nicht larmoyant besitzstandswahrend auf Autonomie beharren, sondern künstlerisch und politisch handeln, auch wenn unklar ist, wo wir damit landen werden. Losgehen, auch wenn wir nicht genau wissen, wo wir sind. Oder vielleicht besser: Loskochen – wie Brian Eno unlängst als politische Losung ausgegeben hat, die sowohl sofortiges Handeln als auch fortwährendes Weiterentwickeln einschließt: „Start cooking … Recipe will follow.“

Das ist vielleicht eine bescheidene Parole – aber auch eine optimistische. Nicht nur, weil sie gegen die verbreitete Kultur der Angst (ein Hauptargument rechter PopulistInnen) die Hoffnung setzt, dass das Rezept noch kommen wird. Sondern weil wir, wenn wir mit dem Klagen aufhören, es beim Kochen selber finden werden.

Impulse 2016 ist auf zahlreiche Orte in Düsseldorf verteilt und hat Satelliten in Köln und Mülheim. Wir laden Sie herzlich ein, im Festivalzentrum – einem neuen Raum der FFT Kammerspiele, der vom Düsseldorfer / Kölner Kreativkollektiv Labor Fou gestaltet wird – und bei den zahlreichen künstlerischen Arbeiten mit zu diskutieren, mit zu denken, mit zu kochen, mit zu handeln. Begleiten Sie alte Bekannte und Newcomer des freien Theaters auf der Suche danach, in welcher Welt wir leben wollen – und was wir dafür tun müssen.

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https://2016.festivalimpulse.de/impulse/635/start-cooking-recipe-will-follow Thu, 05 May 2016 20:51:55 GMT awolff tag:2016.festivalimpulse.de,2016-05-05:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/15dfa880cf024bba8cd29b6bf4b690c0
Festival

Seit 25 Jahren zeigt Impulse die wichtigsten freien Theaterproduktionen aus dem deutschsprachigen Raum und hat sich dabei – wie die Szene selbst – immer wieder neu definiert. Denn „frei“ bedeutet nicht nur, dass die gezeigten Arbeiten außerhalb der Stadttheater produziert werden, sondern vor allem, dass sie ästhetische Alternativen entwickeln und immer wieder neue Ansätze und Herausforderungen suchen. Künstler wie Rimini Protokoll oder René Pollesch wurden bei Impulse erstmals einem breiteren Publikum vorgestellt.

Die freie Theaterszene ist in den letzten Jahren Teil eines sehr internationalen Netzwerks und eines elaborierten Kunstdiskurses geworden. Impulse – als vielleicht wichtigste internationale Plattform und zugleich starker Lobbyist dieser Szene im deutschsprachigen Raum – fordert die unabhängigen performativen Künste heraus, ihre prinzipielle Freiheit zu nutzen, die Freiheit des Theaters als Medium zu erweitern, zu testen, zu strapazieren, zu überstrapazieren. Die Freiheit, immer wieder von Null anzufangen. Die Freiheit, Strukturen, Hierarchien, Rollenzuschreibungen, Abläufe, Kollaborationen so zu erfinden, wie sie das jeweilige künstlerische Unterfangen braucht – und nicht umgekehrt.

Denn die freie Szene gibt Impulse, wie ein Theater aussehen kann, das nicht in bestimmten Denk- und Bühnenräumen gefangen bleibt. Sie gibt Impulse, die Grenzen zu anderen Genres nicht einfach so zu akzeptieren, wie es Antrags-, Markt- und Marketing-Logiken wollen. Sie gibt Impulse, das Theatrale auch in Kunst, Musik, Literatur, Film, Theorie als Theater zu reklamieren. Sie gibt Impulse, Theater als Kunst anders zu denken. Denn es ist nicht die Aufgabe der freien Szene, kostengünstiges Nachwuchsrepertoire zu sein. Sie ist kein Sonderweg, wie die Theater- und Förderstruktur im deutschsprachigen Raum suggeriert. Sondern eine klare Alternative. In ihrer Kunst wie in ihren Arbeitsstrukturen.

Seit 2013 findet das Festival unter der künstlerischen Leitung von Florian Malzacher statt. Ein Beirat aus Wissenschaft und Kunst begleitet die thematische Ausrichtung von Impulse. Neben dem Gastspielprogramm ausgewählter Produktionen weitet eine offene Ausschreibung den Blick auf Arbeiten auch jenseits der bekannten Pfade. Begleitet wird das Festival durch theoretische und gesellschaftspolitische Auseinandersetzungen sowie durch eine Materialsammlung im Netz, die spezifische Fragen der freien Theaterszene aufgreift und zur Diskussion stellt.

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https://2016.festivalimpulse.de/impulse/19/festival Wed, 21 Nov 2012 14:22:15 GMT Presse tag:2016.festivalimpulse.de,2012-10-30:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/e6e677ba6e2112bfc69312a1ce78d3c2
Team

Florian Malzacher – Künstlerischer Leiter
Felizitas Stilleke Kleine – Dramaturgin
Dominik Müller – Dramaturg

Emily Keller – Produktionsleitung
Claudia Holthausen – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Charlotte Hesse – Künstlerische Assistenz

NRW KULTURsekretariat
Dr. Christian Esch – Direktion
Judith Wollstädter – Verwaltungsleitung
Martin Maruschka – Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

BIO

Florian Malzacher

Künstlerischer Leiter

Florian Malzacher ist seit 2012 Künstlerischer Leiter des Impulse Theater Festivals sowie freier Kurator, Dramaturg und Autor. Von 2006 bis 2012 war er Leitender Dramaturg/Kurator des multidisziplinären Festivals steirischer herbst in Graz/Österreich.

Nach Abschluss des Studiums der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen arbeitete er zunächst vor allem als freier Theaterkritiker und Kulturjournalist für überregionale Tageszeitungen. Er schreibt noch immer regelmäßig für internationale Fachzeitschriften wie Theater Heute (DE), Tanz (DE), Frakcija (HR), Didaskalia (PL) und Camera Austria (AT).

Als freier Dramaturg arbeitete Florian Malzacher an Häusern wie dem Burgtheater Wien oder dem Frankfurter Mousonturm u.a. mit Künstlern wie Rimini Protokoll, Lola Arias (ARG), Mariano Pensotti (ARG) oder dem Nature Theater of Oklahoma (USA). Er ist Gründungsmitglied des freien Kuratorenkollektivs Unfriendly Takeover in Frankfurt (2001 – 2008). Er ko-kuratierte neben seinen Festivals u.a. die Internationale Sommerakademie (Mousonturm Frankfurt, 2002 und 2004), das „Wörterbuch des Krieges“ (2006/07), die Serie „Performing Lectures” (Frankfurt 2004-06), den einwöchigen Marathon „Truth is concrete” zu künstlerischen Strategien in der Politik (Graz, 2012), die performative Konferenz „Aneignungen” (Ethnologisches Museum Berlin/Humboldt LAB, 2015) und „ Artist Organisations International” (HAU Berlin, 2015). Er ist Mitglied des Beirats von DasArts – Master of Theatre, Amsterdam, Berater der Schillertage Mannheim, Mitglied der Zürcher Theaterkommission und der Jury des Landesverbandes Freier Theater Baden-Württemberg sowie des Theater-Beirats des Goethe-Instituts.

Er ist (Mit-)Herausgeber u.a. von „Not Even a Game Anymore. Das Theater von Forced Entertainment” (dt./engl. 2004) und „Experten des Alltags. Das Theater von Rimini Protokoll“ (2007, engl. 2008), „Curating Performing Arts“ (Frakcija, 2010). Zuletzt erschienen die Bücher „Truth is Concrete. A Handbook for Artistic Strategies in Real Politics“ (Sternberg Press, 2014), „Two Minutes of Standstill. A Collective Performance by Yael Bartana“ (Sternberg Press, 2014) und „Not Just a Mirror. Looking for the Political Theatre of Today“ (Alexander Verlag, 2015).

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https://2016.festivalimpulse.de/impulse/17/team Wed, 21 Nov 2012 14:20:57 GMT Presse tag:2016.festivalimpulse.de,2012-10-30:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/3e6ee5f99afe505198fafc9db1a65b84
Beirat

Auch für das Impulse Theater Festival 2017 wurde wieder ein interdisziplinärer Beirat aus Wissenschaft und Kunst bestellt. Mit dabei sind der bildende Künstler Ulf Aminde, der Kuratorin Ekaterina Degot, der Lyriker und Musiktheaterdramaturg Christian Filips, die Theaterwissenschaftlerin Joy Kristin Kalu, der Philosoph Marcus Steinweg und die Aktivistin und Publizistin Margarita Tsomou. Sie alle unterstützen das Festival- team um den künstlerischen Leiter Florian Malzacher bei der Schärfung der inhaltlichen Fragestellung und der Programmauswahl.

BIOS

Ulf Aminde

lehrt als Professor an der Weißensee Kunsthochschule in Berlin. Dort war er auch Initiator der *foundationClass für Geflüchtete. In seiner künstlerischen Praxis experimentiert er mit menschlichen Bildern. Er nutzt dabei Fotografie, Zeichnung, Video und Performance. Stets tritt er für seine Arbeit in einen Dialog mit den unterschiedlichsten Menschen und befragt dabei seine Rolle als Regisseur und Initiator. Seine Filme und Installationen entstehen aus diesem Prozess. Er bedient der Strategien des Theaters, des performativen Dokumentarfilms oder der Aktionskunst.


Ekaterina Degot

ist künstlerische Leiterin der Akademie der Künste der Welt in Köln. Als Kunsthistorikerin, Kunstkritikerin und Kuratorin befasst sie sich insbesondere mit ästhetischen und soziopolitischen Aspekten der Kunst in Russland und Osteuropa. Sie lehrte an russischen, europäischen und US-amerikanischen Universitäten, kuratierte u. a. den russischen Pavillon bei der Biennale von Venedig 2001, die erste Ural Industrial Biennale in Jekaterinenburg (2010) und die erste Bergen Assembly (2013) und entwickelte 2012 die Diskussionsplattform der ersten Kiew Biennale für Gegenwartskunst Arsenale mit dem Titel Kunst nach dem Ende der Welt.


Christian Filips

arbeitet als Dramaturg, Performer und Regisseur. Für seinen ersten Gedichtband Schluck auf Stein erhielt er 2001 den Rimbaud-Preis des Österreichischen Rundfunk. Seit 2010 gibt er gemeinsam mit Urs Engeler die roughbooks heraus, eine Reihe für zeitgenössische Lyrik. Er ist als Übersetzer tätig und entwickelt seit 2009 singuläre Theaterabende mit Nähe zu Happening und sozialer Plastik. Seine Arbeiten waren u. a. an der Berliner Volksbühne, im Haus der Berliner Festspiele und im Gorki Theater zu sehen. Seit 2006 ist er Programmleiter der Sing-Akademie zu Berlin.


Joy Kristin Kalu

ist promovierte Theaterwissenschaftlerin und Amerikanistin und forscht und lehrt an der Freien Universität Berlin. Neben ihrer wissenschaftlichen Beschäftigung ist sie theaterpraktisch und kuratorisch tätig. 2007 initiierte sie mit anderen die freitagsküche berlin und seit 2014 betreibt sie mit Stephanie Keitz und RP Kahl das Ausstellungsprojekt Neue Heimat Berlin. Sie arbeitete u.a. am Thalia Theater in Hamburg, der Berliner Volksbühne, der Actors’ Gang in Los Angeles, bei der New Yorker Wooster Group sowie an den Kunst-Werken Berlin. Zu ihren Veröffentlichungen gehören „Ästhetik der Wiederholung“ (2013) und als Ko-Autorin „Theater als Intervention“ (2015).


Marcus Steinweg

ist Philosoph und bildender Künstler. Er unterrichtet an der Universität der Künste Berlin und war als Gastdozent an der AdbK Hamburg sowie der Hochschule für bildendende Künste Braunschweig tätig. Bei Merve gibt er die Zeitschrift „Inaesthetics“ heraus, die Beiträge an der Schnittstelle von Kunst und Philosophie in den Sprachen Deutsch, Englisch und Französisch versammelt. Eine enge Arbeitsbeziehung verbindet ihn mit den KünstlerInnen Thomas Hirschhorn und Rosemarie Trockel. Zu seinen letzten Veröffentlichungen gehören „Evidenzterror“ und „Gramsci Theater“ (beide 2015).


Margarita Tsomou

arbeitet als Autorin, Dramaturgin und Kuratorin, sie ist Mit-Gründerin und -Herausgeberin des pop-feministischen Missy Magazine und schreibt für deutsche Zeitungen und Radio-Sender (f.ex, Die Zeit, taz, WDR, SWR). Ihre künstlerische Arbeit war an der Volksbühne, im Hebbel am Ufer und auf Kampnagel in Hamburg sowie am Goethe-Institut Athen zu sehen. Sie veranstaltete 2015 die Tagung „This is not Greece“ bei Kampnagel in Hamburg und war 2011 als Aktivistin auf dem Syntagma-Platz in Athen beteiligt.


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https://2016.festivalimpulse.de/impulse/333/beirat Tue, 20 Nov 2012 23:00:01 GMT Dominik Müller tag:2016.festivalimpulse.de,2014-04-08:630cc627dbf320ab938d10342e59f70a/d25702684a219a72711a7e7a4528fccc